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Newsletter Jungen*arbeit

Newsletter Juni 2020

Save the Date: Männer*- und Jungen*-Fachveranstaltung, 19.11.2020

Die LAG Jungen- und Männerarbeit Bayern e.V. veranstaltet in Kooperation mit der Leitstelle für Gleichstellung von Frauen und Männern des Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales am Donnerstag, 19.11.2020 in Nürnberg von 9.30 – 17.00 Uhr eine Fachtagung zum Thema Jungen- und Männerarbeit in Bayern, aktueller Stand, politische und fachliche Perspektiven und Herausforderungen, konkrete Praxis.

Online Veranstaltung: "Fragen zu Kritischer Männlichkeit – Wie geht das?", Montag, 22.06.2020, 20-22 Uhr

Das Online-Seminar "Kritische Männlichkeit – Wie geht das?" von Eva Lettenbauer mit Christoph May und Janosch von Kritische Männlichkeit (kritische-maennlichkeit.de) hat nicht nur fast siebenhundert Zuschauer*innen angelockt, sondern uns mit einer Liste von über 200 Fragen, Kritikpunkten und Anmerkungen aus dem Publikum zurückgelassen. Wir sind dabei die Liste zu sortieren und Janosch möchte zumindest einen Teil davon beantworten bzw. auf Kritikpunkte eingehen. Da er das aber nicht alles beantworten kann, kommen unsere Freund*innen von Smash Their Gender Norms dazu.

Fragen aus dem Publikum auf die wir gerne eingehen möchte beinhalten unter anderem:
- Ist das nicht etwas absurd Menschen auf Basis ihres Geschlechts durch eine "Männerquote" zu diskriminieren, wenn man selber genau das kritisiert?
- Warum sollen spezifisch Männer wieder den Männern erklären, wo es lang geht?
- Ist nicht das beste was man machen kann an sich selbst zu arbeiten, anstatt nur zu kritisieren?
- Was kann ich als Frau gegen Toxische Männlichkeit machen bzw. um Männer bei kritischer Männlichkeit zu unterstützen?
- Sprecht ihr auch über intersektionale kritische Männlichkeit und was das sein könnte?

Der Link zur Veranstaltung wird hier veröffentlicht.

Die Veranstaltung wird so aufgebaut sein, dass sie auch für Menschen nachvollziehbar ist, die das vergangene Online-Seminar verpasst haben und die Themenblöcke werden jeweils kurz eingeleitet.

Zum Video vom vergangenen Online-Seminar "Kritische Männlichkeit – Wie geht das?" geht es hier.

Online Veranstaltung: "Was ist (kritische) Männlichkeit?", Freitag, 19.06.2020, 20:30-21:30 Uhr

Es muss geredet werden. Über männliche Privilegien, Rollenbilder und Machtstrukturen, die die Gesellschaft prägen und Ungleichheiten fördern.
„Mann sein" wird heute noch mit ständig stark und mutig sein, Gefühle unterdrücken und Dominanz zeigen verbunden. Was machen aber diese Anforderungen mit Männern? Ihrer Vorstellung von z.B. Sexualität und Selbstwahrnehmung? Und welche Gefahren hat das für die Gesellschaft?
Das interaktive Online-Seminar lädt zum gemeinsamen Austausch und einem kritischen und persönlichen Blick auf die gegenwärtigen Bild(er) von Männlichkeit(en) ein. Eine Veranstaltung von Supernova

Mehr Informationen gibt es unter diesem Link.

Buchveröffentlichung: Prinzessinnenjungs - Wie wir unsere Söhne aus der Geschlechterfalle befreien, Nils Pickert

Aus der Einleitung:
„Jungen verdienen so viel mehr als das, was ihnen momentan angeboten wird. Sie verdienen Körperkontakt, Mitgefühl, Trost und Einhornglitzer. Sie verdienen es, Prinzessinnenjungs sein zu dürfen. Diesen Titel trägt das Buch nicht zufällig. In jedem Jungen steckt ein Prinzessinnenjunge. In jedem Jungen stecken Träume, Hoffnungen und Eigenschaften, die als unmännlich, schwach und mädchenhaft bezeichnet und als falsch markiert werden.
Der Platz, den Jungen heute haben, um ihr Rollenverständnis zu entwickeln und ihre Identität zu finden, wird auf die Größe eines DINA4-Blatts beschnitten. Dabei ist die Frage nicht, ob Jungen heutzutage noch Jungen sein dürfen. Die Frage lautet vielmehr, ob jeder Junge er selbst sein darf?

Nils Pickert: Prinzessinnenjungs: Wie wir unsere Söhne aus der Geschlechterfalle befreien. Verlagsgruppe Beltz. Weinheim 2020.

Zum Nachhören: "Die Rosa- und Hellblau-Falle - Genderwelt der Kleinen"

In der SWR2-Sendung „Leben" zeigen die beiden Autor*innen des Buches "Die Rosa-Hellblau-Falle. Für eine Kindheit ohne Rollenklischees", Almut Scheering und Sascha Verlan unterschiedliche Aspekte von Geschlechtervorstellungen auf.

Die Sendung kann unter diesem Link nachgehört werden.

Podcast: „Frag mal Agi"

Der entspannte, authentische, liebevolle, lustige und kritische Fragen-Podcast für junge Leute wurde von der Sexualpädagogin Agi Malach entwickelt. Sie beantwortet Fragen junger Menschen rund um Sexualität, Pubertät, Identität und vieles mehr. Hören kann man ihn hier.

Filme für Gruppen zu verschiedenen Themen

Das Medienprojekts Wuppertal bietet jetzt auch Multistreaming. Ab sofort sind die Filme (z. B. Filme über sexualisierte Gewalt gegen Jungen; eine Filmreihe über Jungs und eine weitere zum Thema LSBTIQ) auch als Multistreaming zur Nutzung für ganze Gruppen in digitalen Lehrveranstaltungen oder Konferenzen erhältlich. Eine Übersicht gibt es hier.

Podcast: Geschlechtersensible Bubenarbeit

Geschäftsführerin Teresa Schweiger erzählt darin über die spannende Arbeit des Wiener Bubenvereins poika und über die Praxis der Jungenarbeit in Österreich. Den Podcast gibt es hier zu hören.

Newsletter Mai 2020

Solidarische Männlichkeit Online-Seminar mit Jonathan Thurow

Die bestehenden Geschlechterverhältnisse in unserer vermeintlich so gleichberechtigten, offenen und toleranten Gesellschaft sind auch 2020 noch massiv geprägt von Ungleichheit, Sexismus und Gewalt. Menschen werden aufgrund ihres (ihnen zugeschriebenen) Geschlechts in bestimmte Rollen gedrängt, es werden Erwartungen an sie gestellt, die sie niemals vollends erfüllen können und Ungerechtigkeiten damit gerechtfertigt. All diese Probleme finden sich jedoch nicht nur in der Dorfkneipe um die Ecke oder in konservativen und rechten Parteien, sondern durchdringen alle Gesellschaftsschichten.

Noch viel zu häufig werden die Themen Feminismus und Geschlechtergerechtigkeit als (unwichtige) ‚Frauenthemen' abgetan, insbesondere von Männern. Dass dies nicht der Fall ist und die Analyse der bestehenden (Geschlechter-)Verhältnisse uns alle etwas angeht, behandelt dieses Online-Seminar. Was ist Patriarchat? Welchen Einfluss hat es auf das Leben von uns allen und wie unterscheidet sich dieser Einfluss je nach (zugeschriebenem) Geschlecht? Welche Rolle können Männer im Kampf gegen die bestehenden Ungerechtigkeiten einnehmen?

Diese und viele weitere Fragen möchten wir gemeinsam bearbeiten. Das Online-Seminar richtet sich an alle Geschlechter. Ihr braucht kein Vorwissen, um teilzunehmen.

Datum: 06. Mai 2020; Uhrzeit: 19 Uhr

Anmeldung hier: gj-nrw.de/blog/2020/04/29/solidarische-maennlichkeit-webinar-mit-jonathan-thurow/

Kritische Männlichkeit - Wie geht das?

Wir leben in einer Welt, die von männlichen Privilegien, Machstrukturen und Rollenklischees geprägt ist. Das wirkt sich in allen gesellschaftlichen Bereichen aus und schafft strukturelle Ungleichheiten.
Wie beeinflusst das stereotype Bild von „echter Männlichkeit" Männer in ihrem Aufwachsen und ihrem Verhalten? Was bedeutet toxische Männlichkeit, welche Gefahren gehen von ihr aus? Und wie würde eine nicht-toxische, kritische Männlichkeit konkret aussehen?
Mit unseren Gästen Christoph May (https://christophmay.eu/) und Janosch Krotz (https://kritische-maennlichkeit.de/) sprechen wir über diese Fragen, aber auch über (eigene) Erfahrungen, den Einfluss von Werbung oder welche praktischen Umsetzungstipps es gibt.
Eure Fragen sind natürlich ebenfalls herzlich willkommen!

WANN: Montag, 11.05.2020, 19:30 – 21 Uhr
WO: Online - Hier geht's zur Anmeldung: attendee.gotowebinar.com/register/1082119959441342734
Info: Nach der Anmeldung erhaltet ihr alle notwendigen Daten zum Einloggen per Mail.

QUEER TALK von djoLSA & Lambda MDL

Im QUEER TALK geben Martin Taube, vom Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland e.V. (www.lambda-mdl.de), und Henrike Großmann, Jugendbildungsreferentin von dijo mit dem Schwerpunkt Geschlechtersensible Arbeit, sowie unsere Geschäftsführende Jugendbildungsreferentin Tanja Rußack (www.djo-lsa.de) Einblicke in die Broschüren "ABC der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt" sowie "FAQ zum Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Kinder-und Jugendhilfe sowie Schule". Diese wurde 2018 und 2020 in Kooperation vom Kinder-und Jugendrings Sachsen-Anhalt e.V. (www.kjr-lsa.de) und dem Kompetenzzentrums für geschlechtergerechte Kinder-und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V. (www.geschlechtergerechtejugendhilfe.de) erstellt.

Die Youtube-Links gibt es hier: www.geschlechtergerechtejugendhilfe.de/downloads/angebote_djo.pdf

Pilotstudie "Sexismus im Alltag"

Das BMFSFJ hat die o.g. aktuelle Studie des Delta-Institutes für Sozial- und Ökologieforschung in der vorliegenden Broschüre veröffentlicht. Zu Beginn wird der Frage nachgegangen, was die Menschen in Deutschland unter Sexismus verstehen, ob und wo sie Sexismus in ihrem Alltag erfahren oder beobachten, welche Möglichkeiten des Umgangs, der Bewältigung, der Vermeidung, der Vorkehrung sie sehen und was ihre Vision von einer sexismusfreien Gesellschaft ist. Neben der aktuellen Sexismusdebatte werden auch konträre Ansichten betrachtet. Die umfassende Pilotstudie ist hier abrufbar.

Newsletter April 2020

EU-Kommission startet "Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter 2020-2025"

„Mädchen und Jungen in all ihrer Vielfalt sollten ihre Ideen und Gefühle frei zum Ausdruck bringen und ihren Bildungs- und Berufsweg frei von stereotypen Rollenbildern wählen können." Diese wichtige Aussage findet sich in der Strategie für die Gleichstellung der Geschlechter 2020-2025, die die Europäische Kommission am 5. März 2020 in Brüssel veröffentlicht hat. Geschlechterstereotypen werden als Hauptursache für die Ungleichheit und Einschränkungen von Mädchen und Jungen „in ihrem Streben, ihren Entscheidungen und ihrer Freiheit" definiert. Gestartet werden soll eine EU-weite Kommunikationskampagne gegen Geschlechterstereotype, „um gegen schädliche geschlechtsspezifische Normen und Stereotype vorzugehen, durch die Gewalt gegen Frauen weltweit fortbesteht."

Rollenzuschreibungen und Stereotype sind nicht selten Ursache von Gewalt (z.B. häusliche Gewalt, Genitalverstümmelung, Zwangsabtreibung sowie Früh- und Zwangsehe, Gewalt im Internet), bremsen eine geschlechtergerechte Wirtschaft und ihre Potentiale aus und führen zu einem Gefälle im Einkommen sowie bei der Verteilung von Betreuungs- und Pflegeaufgaben. Diesen und weitere Aspekten der Ungleichbehandlung sollen unter Leitung der EU-Gleichstellungskommissarin Helena Dalli und mit Unterstützung der neu eingerichteten Task Force für Gleichheitspolitik durch die „Einbeziehung der Geschlechterperspektive in alle Politikbereiche und wichtigen Initiativen der EU (Gender Main-streaming)" entgegengewirkt werden.

Welche Jobs wollen 15-Jährige haben, wenn sie 30 sind?

Eine Sonderauswertung der letzten Pisa-Studie der OECD (aus dem Januar 2020) verdeutlichte, dass unter den 15-jährigen Schüler*innen immer noch eine tradierte Berufswahlvorstellung herrscht. In der Gesamtauswertung der beteiligten Länder nannten 47 Prozent der Jungen und 53 Prozent der Mädchen einen von zehn besonders häufig genannten Berufen. Pisa kam dabei zum Schluss: "Die Mädchen zieht es eher in die Schulen, die Jungen an die Rechner". Auf der Liste der Berufswünsche stehen bei den Mädchen in Deutschland Lehrerin, Ärztin, Erzieherin und Psychologin. Die Jungen sehen sich in ihrer Zukunft als IT-Spezialist, Industrie- und Automechaniker, Polizist oder Lehrer. Dieser Bericht verdeutlicht, warum eine geschlechtersensible Berufsorientierung schon frühzeitig beginnen und vielseitg ausgestaltet werden sollte.

Über die gesundheitliche Lage von LGBTI*

Queeren Menschen geht es gesundheitlich nicht gut. So die Essenz einer aktuellen Veröffentlichung des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit von LGBTI*. Diese basiert auf Studien der letzten 20 Jahre, die die Wissenschaftler*innen Kathleen Pöge und Alexander Rommel ausgewertet haben. Trotz einer eher positiven gesellschaftlichen Entwicklung ist die gesundheitliche Situation von LGBTI* immer noch enorm schwierig. Als Ursache dafür benennt das Robert-Koch-Institut die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen - insbesondere die heteronormative Ausrichtung der Gesellschaft, die rechtliche Anerkennung und Gleichstellung und die medizinische Anerkennung.
Die dargestellten Ergebnisse sind ein deutliches Signal dafür, dass wir in der Kinder- und Jugendhilfe früh anfangen müssen, die heteronormative Ausrichtung in Frage zu stellen, Kinder und Jugendlichen in ihrer Vielfalt zu bestärken und sie in ihrer Identitätsfindung zu unterstützen. Eine spannende und empfehlenswerte Veröffentlichung, die neben der Darstellung der Lebenslagen nach Hintergründen und Ursachen fragt.

Außerdem ist der von adis e.V. veröffentlichte Text „Social Distancing vor dem Hintergrund sozialer Ausgrenzung" sehr zu empfehlen!

Er geht der Frage nach, was Social Distancing bedeutet in Kontexten, die im Normalzustand bereits von sozialer Ausgrenzung geprägt sind und regt zu der Frage an, wie gleich wir in der aktuellen Lage wirklich sind? Und wer ist eigentlich „Wir"? In den letzten Tagen ist dazu ein Text entstanden mit "Diskriminierungskritischen Fragen und Quergedanken zum Umgang mit der Corona-Krise", an dem viele adis-Kolleg_innen beteiligt waren.

adis-ev.de/blog/2020/03/24/social-distancing-vor-dem-hintergrund-sozialer-ausgrenzung/